Wege der Ganzwerdung

Die Wissensbasis über Methoden zur Heilung und Entwicklung von Körper, Geist oder Seele

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Konstruktivismus

Im Konstruktivismus entsteht Wissen auf der Grundlage interner subjektiver Konstruktionen. Der Mensch gilt allgemein als ein geschlossenes informationelles System, welches auf zirkulärer Kausalität, sowie Selbstreferentialität beruht. Diese Parameter sind autonom und strukturdeterminiert, d. h., es gibt weder Input noch Output und jegliches Wissen ist nicht mit anderen teilbar. Jeder Mensch konstruiert sich sein eigenes Wissen. Gestützte Lernprozesse stellen ein ausgewogenes und zurückgekommenes Maß an Instruktionen dar.

Über die Sinnesorgane erhält der Mensch diverse, bruchstückhafte Informationen über die Umwelt, aber die Wahrnehmung ist keine exakte Abbildung des Gehirns, sondern fantasievolle Konstrukte des Innenlebens. Das Gehirn baut sich nach eigenen regeln vollständige Bilder und stimmige Abläufe zusammen und setzt diese auch wieder neu zusammen. Es werden drei Arten von Konstruktivismus unterschieden, der individuelle, der sozialen und den radikalen Konstruktivismus.

Der radikale Konstruktivismus verknüpft Grundgedanken von Immanuel Kant mit dem Wahrgenommenen der Außenwelt zu einem aktiven Konstrukt. Diese Gehirnkonstrukte entstehen in der eigenen Fantasie des Beobachters und somit sind Wahrnehmungs-, Erkenntnis- sowie Denkprozesse individuell. Was den radikalen Konstruktivismus betrifft, gibt es vier wichtige Grundprinzipien. Das erste Prinzip besagt, dass Wissen weder durch Sinnesorgane noch durch Kommunikation passiv aufgenommen wird. Des Weiteren wird angenommen, dass Wissen von einem denkenden Individuum aktiv aufgebaut wird. Dazu beruht der radikale Konstruktivismus auf der Annahme, dass Kognition ausschließlich der Erfahrungswelt und nicht der Erkenntnis einer objektiven, ontologischen Realität eines Subjekts dient. Als viertes Grundprinzip ist die Kognition adaptiver Art und zielt auf Passung oder Viabilität.

Sozialer Konstruktivismus ist, wie der Name schon sagt, die Abbildungen von sozialen Ordnungen und der gesellschaftlichen Wirklichkeit, zu einer kollektiven Wahrnehmung, die vorwiegend sprachlich definiert werden. Die Institutionalisierung-, die Objektivierung- sowie die Legitimationsprozesse können so in Gang gesetzt werden und den Konstruktivismus aufrechterhalten oder verändern. Die so in Denkweisen benannten Konstrukte bilden die Grundlagen des Realismus und formen die eigene Logik.

Die Theorie des individuumsbezogenen Konstruktivismus beruht auf George A. Kelly. Nach dessen Auffassung ist ein Konstrukt eine Möglichkeit Erfahrungen zu deuten, zu bewerten und einzuordnen. Dabei stellte Kelly fest, dass sich Erfahrungen immer wiederholen. Nach seiner Auffassung gehören zu einem Konstrukt immer mindestens drei Elemente, wobei zwei eine Ähnlichkeit und eines das Gegenteil bezeichnen. Ein Beispiel hierfür wäre „fleißig“ –„zielstrebig“ – „faul“. Der individuelle Konstruktivismus unterstellt, dass sich jeder Mensch wie ein Wissenschaftler verhält. Hierzu gehört der Versuch, Ereignisse vorherzusagen und zu kontrollieren. Dazu stellt der Mensch Hypothesen auf und versucht diese dann anhand des alltäglichen Handelns zu belegen. Sollten sich die Hypothesen bewahrheiten, werden diese beibehalten, andernfalls werden die Hypothesen abgeändert oder neue aufgestellt.