Wege der Ganzwerdung

Heilsteine aus der Heimat: Tessin und Graubünden

Nach dem aus Oberitalien stammenden Glaukophanschiefer, der im Newsletter Nr. 40 (Juni 2010) besprochen wurde, führt die Reihe „Heilsteine aus der Heimat“ nun weiter in die Schweizer Südalpen. Dort verläuft von Graubünden über den Raum Bellinzona, den Nordzipfel des Lago Maggiore und das Centovalli bis hinein nach Oberitalien die sog. „Insubrische Linie“, die geologische Grenze zwischen Europa und Afrika.

In der durch die Kontinentaldrift verursachten Kollision dieser beiden Kontinente, die zuvor durch einen 1000 km breiten Ozean (die Tethys) getrennt waren, kam es entlang der Insubrischen Linie zu gewaltigen Gesteinsverschiebungen: Das Nordtessin wurde hier um etwa 25 km gegenüber dem Südtessin angehoben und um rund 60 km gegen Osten versetzt. Dadurch kamen Gesteine aus unterschiedlicher Tiefe – bis hinab in den Erdmantel – an die Oberfläche, die sonst z.T. nur selten anzutreffen sind. Durch Faltungen und Überschiebungen wurden Gesteinspakete sogar aus 70, 90 und vereinzelt bis zu 120 km Tiefe an die Oberfläche verfrachtet. Dies beschert den Kantonen Tessin und Graubünden entlang der Insubrischen Linie verschiedenste metamorphe Gesteine, von denen manche inzwischen auch als Heilsteine bekannt sind.

Metamorphe Gesteine und Mineralien sind „Steine der Wandlung“. Die „Metamorphose“ stellt eine Gesteinsumwandlung unter Druck und Hitze dar, bei der sich Struktur und/oder Mineralbestand eines Gesteines tiefgreifend verändern. So entsteht in der Metamorphose z.B. aus Granit oder Sandstein der gebänderte Gneis, aus Tongestein entsteht Glimmerschiefer, aus Kalkstein Marmor, aus Basalt Amphibolit u.v.m. Analog zu ihrem eigenen Entstehungsprozeß durch die Metamorphose unterstützen solche Gesteine und ihre Mineralien tiefgreifende Wandlungsprozesse im Leben. Sie sind dort hilfreich, wo etwas zu Ende gebracht, d.h. vollendet, abgeschlossen und aufgelöst werden soll – oder in Lebenssituationen, in denen etwas zu Ende gegangen ist: Der Bruch einer Beziehung, eine Kündigung oder sogar der Verlust eines geliebten Menschen – wo es also ums Loslassen, Abschied nehmen oder auch die Verarbeitung von Trauer geht. Viele metamorphen Steine sind daher bekannte „Krisensteine“ (Diamant, Granat, Lapislazuli, Smaragd etc.). – Kurz gefaßt könnten wir das metamorphe Thema als „Beenden und Loslassen“ zusammenfassen, wobei das „Beenden“ auch die Fähigkeit, etwas zum Abschluß zu bringen, den Mut zur Veränderung und das tatkräftige Aufräumen beinhaltet. Das „Loslassen“ wiederum basiert wesentlich auf dem Annehmen des Unvermeidlichen (oder bereits Geschehenen), dem genauen Betrachten und Verstehen dessen, was war und ist, dem Beenden des (inneren) Festhaltens und dem daraus entstehenden inneren Frieden bzw. der Bereitschaft, sich für Neues (Unbekanntes) zu öffnen. Diese Vielschichtigkeit der „metamorphen Transformation“ führt bei den einzelnen Heilsteinen zu ganz unterschiedlichen Wirkungen, denen der gemeinsame Nenner („Steine der Wandlung“) jedoch stets anzumerken ist:

Amphibolit

Amphibolit ist ein schwarz-weiß gesprenkeltes Gestein, das in den Südalpen aus metamorph umgewandelten Basalt ozeanischen Ursprungs entstand. Bei vulkanischen Aktivitäten in der Erdepoche „Jura“ (vor 205 bis 135 Mio. Jahren) bildete sich Basalt am Ozeanboden der Tethys, jenes Meeres, das damals zwischen Europa und Afrika lag. Viel später erst, in der Erdepoche „Tertiär“ (vor 65 bis 2 Millionen Jahren), als der Ozeanboden durch die Kollision der Kontinente zusammengeschoben und ins Gebirge verfrachtet wurde, wurde dieser Basalt metamorph überprägt. Der daraus entstandene Amphibolit der Südalpen besteht fast ausschließlich aus schwarzer Hornblende und weißem Feldspat (Plagioklas). Die Textur des Gesteines ist meist feinkörnig („Salz und Pfeffer Stein“), nur dort, wo es in der Metamorphose zur Aufschmelzung des Gesteines kam, entstanden grobkörnigere Pegmatite. Diese pegmatitischen Bildungen durchziehen das feinkörnige Gestein in Adern von meist wenigen Zentimetern Stärke. Mitunter zeigt Amphibolit auch deutliche Bänderungen und Faltungen.

Die gleichmäßig schwarz-weiß gesprenkelte Textur des Gesteins verleiht Amphibolit ein ruhiges, ausgewogenes Aussehen. Ruhe, Ausgewogenheit und Ausgeglichenheit sind auch die heilkundlichen Themen des Amphibolits, in dem sich die Aspekte der dunklen Hornblende und des hellen Feldspats die Waage halten. Die monokline Hornblende, ein Kettensilikat der Amphibolgruppe, stärkt, kräftigt und hilft bekanntermaßen, innere Spannungen und Zerrissenheit, wachsende Frustration und unangenehme Gefühle durch Beharrlichkeit und Tatkraft zu überwinden, insbesondere wenn diese allmählich die persönliche „Schmerzgrenze“ erreichen. Hornblende ist kein Mineral der Reflektion, sondern der „Problemlösung durch Tun“, weshalb sie hier die eher im Unterbewußtsein wirkende Komponente darstellt. Sie wird im Amphibolit jedoch perfekt ergänzt durch den triklinen Plagioklas-Feldspat, der Wachheit und Beobachtungsgabe fördert, das bewußte Betrachten und Durchdringen von inneren Bildern, Erinnerungen und Wahrnehmungen. Die natürliche Kombination beider Mineralien führt so zu einer guten Korrespondenz, einem Miteinander von Wachbewußtsein und Unterbewußtsein, von Verstand und Gefühl. Dadurch löst Amphibolit innere Anspannung, Unzufriedenheit und Frustration und bringt die Ruhe, die benötigt wird, um Erwartungen loszulassen (Frustration = ent-täuschte Erwartung!), Situationen neutral zu betrachten und nüchtern zu beurteilen. Ein idealer Stein also zum Nachdenken und Auswerten bestehender Situationen, sehr lösend und befreiend!

Körperlich wirkt Amphibolit daher in jenen Bereichen, die durch innere Spannungen besonders leiden: Er stabilisiert das vegetative Nervensystem und hilft so bei seelisch bedingten Verdauungsbeschwerden, er kräftigt die Nieren, wenn Probleme und Widerstände lange an uns zehren und uns an die Substanz gehen – oder wie es der Volksmund treffend formuliert: „Wenn uns etwas an die Nieren geht!“ Auch bei funktionellen Ohrenbeschwerden (Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche, Tinnitus) kann Amphibolit helfen (nach der TCM sind Ohren und Nieren energetisch verbunden), ebenso bei Beschwerden von Stimmbändern und Kehlkopf. Interessanterweise ist Amphibolit dennoch kein „Rednerstein“ – die innerlich gewonnene Ausgeglichenheit scheint sich vielmehr „lautlos“ als emotionale Grundstimmung oder telepatische Botschaft in die Umgebung zu verbreiten.

Zusammenfassung: Geistig fördert Amphibolit Ausgewogenheit und Ausgeglichenheit; seelisch bringt er Ruhe und hilft, Unzufriedenheit und Frustration zu überwinden; mental ermöglich er, Erwartungen loszulassen, Situationen neutral zu betrachten und nüchtern zu beurteilen; und körperlich ist Amphibolit gut für das vegetative Nervensystem, die Verdauung sowie Nieren, Ohren, Stimmbänder und Kehlkopf.

Bronzit-Peridotit (Meta-Peridotit)

Bronzit-Peridotit ist ein metamorphes grün-graublaues Gestein aus Bronzit (graublau) und wechselnden Anteilen von Olivin (Peridot), Anthophyllit, Hornblende (Pargasit) und Chlorit (dunkelgrün). Entstanden ist dieses Gestein in den Südalpen ebenfalls in der Erdepoche „Tertiär“ während der alpinen Gebirgsbildung aus hochgradig metamorph überprägten Mantelgesteinen (Peridotiten). Durch Stoffaustausch mit den umgebenden Gneissen (Metasomatose) reicherten sich die Peridotite mit Silicium und/oder Aluminium an, was u.a. zur teilweisen Umwandlung von Peridot (rhombisches Inselsilikat) in Bronzit, einen rhombischen Orthopyroxen (Kettensilikat) führte. Dessen Entstehung läßt sich dabei anschaulich darstellen: (Mg,Fe)2SiO4 (Peridot) + SiO2 (Quarz) = (Mg,Fe)2Si2O6 (Bronzit). In aluminiumreichen Zonen enthält der so gebildete Bronzit-Peridotit gelegentlich auch blaßrosa Korund (Rubin) als winzige Kristalle von wenigen Millimetern Größe.

Aufgrund des überwiegenden Anteils rhombischer Mineralien (Anthophyllit, Bronzit, Peridot) neben wenigen monoklinen Begleitmineralien (Hornblende, Chlorit) spricht Bronzit-Peridotit insbesondere Menschen an, die sich fürsorglich um andere kümmern oder engagiert für das Wohl ihrer Umgebung eintreten. Ein Problem, mit dem „rhombische Menschen“ in diesem Zusammenhang häufig zu kämpfen haben, ist die Neigung, es jedem recht machen zu wollen, sich selbst dabei aber zu vergessen. Das öffnet dem Ausgenütztwerden durch Andere vielfach Tür und Tor. Genau hierbei kann die natürliche Kombination von Bronzit und Peridot eine große Hilfe sein: Bronzit kombiniert Tatkraft (Eisen) und innere Gelassenheit (Magnesium) mit zielstrebiger Bewegung und Flexibilität (Kettensilikat), was ein dynamisches, engagiertes Handeln mit erstaunlich langfristigem Durchhaltevermögen ergibt, gerade wenn Pflichten vollen Einsatz von uns fordern. Peridot wiederum kombiniert Tatkraft (Eisen) und innere Gelassenheit (Magnesium) mit Widerstandskraft (Inselsilikat), was die Unterscheidung eigener und fremder Ansprüche und Bedürfnisse fördert. Peridot macht deutlich, wo das selbstverständliche Erfüllen der Erwartungen Anderer uns vom eigenen Kurs abbringt, uns zusätzlichen Aufwand beschert und zum Raubbau an den eigenen Kräften führt.

Dank der Kombination dieser beiden Mineralien, die den größten Anteil des Gesteins darstellen, hilft Bronzit-Peridotit sich selber treu zu bleiben und konsequent den eigenen Weg zu gehen. Dabei entsteht keine rigorose Kompromißlosigkeit, wie sie z.B. beim hexagonalen Sugilith auftreten kann, der ähnliche Themen repräsentiert. Vielmehr bleibt die typisch rhombische Verbindlichkeit und Hilfsbereitschaft durchaus erhalten, auch die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen. Doch übermäßiger Altruismus, der auf Dauer Kräfte zehrt, Mühsal und Freudlosigkeit verursacht und zur Unzufriedenheit mit sich selbst und der gesamten Umgebung führt, findet sein Ende! Bronzit-Peridotit hilft, freundlich aber bestimmt „Nein!“ zu sagen, besser auf sich selbst zu achten, und dadurch kraftvoll und motiviert das selbstgewählte Leben zu leben. Der Wandel dieser inneren Einstellung bringt rasche Erholung, wenn ständiges Geben ohne Austausch zu Erschöpfung führte. Er hilft, die eigenen Kräfte in schwierigen Zeiten zu wahren, Streß und Druck zu bewältigen sowie Phasen der Ruhe und Entspannung zu tiefgreifender Regeneration zu nutzen.

Entsprechend fördert Bronzit-Peridotit auch die körperliche Vitalität und Erneuerung. In aktiven Phasen stärkt er Nerven, Sehnen, Muskeln und Gelenke und bringt die notwendige Spannkraft. In ruhigen Phasen fördert er Regeneration und Entgiftung, dabei insbesondere auch den Harnstoffwechsel. Letzteres trägt zur Verbesserung bei Gicht und rheumatischen Beschwerden bei. Dank des Eisengehalts stabilisiert Bronzit-Peridotit den Kreislauf, dank des Magnesiumgehalts wirkt er krampflösend und schmerzlindernd. Bronzit-Peridotit stärkt Leber und Galle sowie das Immunsystem, insbesondere bei Immunschwäche durch langanhaltende Überforderung und Verausgabung. Da Entgiftungsprozesse eine gewisse Belastung mit sich bringen, ist es im „normalen Alltag“ besser, Bronzit-Peridotit während des Tages zu tragen und während des Schlafs in der Nacht zu pausieren.

Zusammenfassung: Geistig fördert Bronzit-Peridotit Einsatz und Standhaftigkeit; seelisch ermöglicht er, auch bei großem Engagement die eigenen Kräfte zu wahren und bringt Erholung bei starker Verausgabung; mental hilft er, auf sich selbst zu achten und den Ansprüchen Anderer Grenzen zu setzen; körperlich stärkt Bronzit-Peridotit Nerven, Sehnen, Muskeln, Gelenke, Leber, Galle und Immunsystem, er fördert Entgiftung und Regeneration, hilft bei Rheuma und Gicht und lindert Krämpfe und Schmerzen.

Eklogit (Granat-Pyroxenit)

Der Tessiner Eklogit (Granat-Pyroxenit) ist ein hochmetamorphes Gestein aus umgewandeltem ozeanischem Basalt, welches in einer Tiefe von ca. 80 bis 90 km bei etwa 30 kbar Druck und 850° C entstanden ist. Dieser metamorphe Bildungsbereich wird in der Geologie auch „Eklogit-Fazies“ genannt. Von daher bezieht sich die geologische Bezeichnung „Eklogit“ in erster Linie auf diese Entstehungsbedingungen, weshalb auch Gesteine wie der im Newsletter Nr. 40 (Juni 2010) besprochene Glaukophanschiefer zu den Eklogiten zählen. Die mineralogische Bezeichnung „Granat-Pyroxenit“ definiert dagegen die Hauptbestandteile des Gesteins und präzisiert so dessen genaue Beschaffenheit. Die als Heilsteine verwendeten Eklogite bzw. Granat-Pyroxenite bestehen überwiegend aus grünem Omphazit (einem Klinopyroxen-Mischkristall aus Jadeit und Diopsid) mit ziegelrotem bis braunem Granat (Almandin-Pyrop-Grossular). Fundorte in Grönland, Skandinavien oder dem Fichtelgebirge bringen dabei Gesteine hervor, in denen bis zu zentimetergroße rundliche Granatkristalle in grüner Pyroxen-Matrix eingelagert sind. Im eher lauchgrünen Eklogit aus dem Tessin findet sich der braune Granat dagegen als fein verteilte, millimetergroße Einlagerungen, die sich mitunter zu unregelmäßigen Ansammlungen verdichten oder ansatzweise in Lagen auftreten.

Derart hochmetamorphe Gesteine und Mineralien sind meist hilfreiche „Krisensteine“, da sie den Überlebenswillen stärken und ein mitunter ungeahntes Durchhaltevermögen zum Vorschein bringen. Doch während es bei vielen Gesteinen dieser Art ums „Zähne zusammenbeißen“ und „Aushalten“ bzw. „Ertragen“ geht, ist der Tessiner Eklogit ein vergleichsweise angenehmer Stein. Das ist dem monoklinen Omphazit-Anteil zu verdanken, der die Eigenschaften von Jadeit (Ausgleich und spielerische Selbstverwirklichung) und Diopsid (Verzeihen und Loslassen von Schmerzen und Verletzungen) in sich vereint. Daraus ergibt sich eine fließende Entwicklung, deren Charakter sich am besten mit dem Wasser selbst vergleichen läßt: Wasser hält sich nirgends fest; scheut sich nicht, in Abgründe zu stürzen; umgeht Widerstände mühelos oder durchdringt sie unaufhaltsam; fügt sich in jede Form, ohne seine Eigenart zu verlieren; findet sogleich sein Gleichgewicht, sobald es zur Ruhe kommt; erreicht im Fluß immer sein Ziel und findet im großen Kreislauf stets zur Quelle zurück. Ein solches „Im-Fluß-sein“, diese Hingabe an das Lebensspiel im selbstverständlichen Vertrauen auf die Richtigkeit dessen, was geschieht, wird durch Omphazit gefördert und unterstützt. Das bedeutet allerdings nicht, daß der Stein ein solches Erleben „einfach so“ herbeizaubert, aber wo wir selbst eine solche Haltung zum Leben anstreben und zu verwirklichen suchen, werden wir von Omphazit unterstützt.

Im Grunde gilt das auch für den omphazithaltigen Eklogit, der jedoch darüber hinaus noch mit kräftigendem, willensstärkendem und dem zur Eigendynamik motivierenden kubischen Granat „garniert“ ist. Das bringt den Impuls, nicht nur im Fluß des Lebens mitzuschwimmen, sondern das eigene Schicksal wie ein Boot in diesem Fluß zu steuern und zu den eigenen Zielen zu lenken. Oder anders ausgedrückt: Eklogit hilft dadurch, den „Fluß des Lebens“ als „Rückenwind“ zu nutzen und sich vom Leben tragen zu lassen, statt mit Mühsal und Plage um die eigenen Ziele zu kämpfen. Konkret bedeutet dies, daß Eklogit hilft, die selbsterfüllenden Prophezeiungen durch fixe Ideen von Unglück, Gefahr und Mißerfolg zu durchbrechen und uns stattdessen am „Prinzip Hoffnung“ zu orientieren. Dadurch verbessert sich unser Gespür für den richtigen Zeitpunkt zielgerichteten Handelns oder das Ergreifen unerwarteter Gelegenheiten. Das wiederum ist die „Navigation“, mit der wir unser „Lebensboot“ im großen Fluß steuern können. Doch auch hier gilt: Der Stein zaubert diese Fähigkeit nicht einfach herbei, aber er kann uns unterstützen, wenn wir unser Leben auf diese Weise zu gestalten versuchen.

Interessanterweise ergibt sich ein kleiner, aber feiner Unterschied dadurch, ob die beinhalteten Granate als eher zentimetergroße Kristallindividuen auftreten oder millimetergroß fein verteilt sind. Eklogite mit größeren Granatkristallen, wie z.B. aus Grönland, Skandinavien oder dem Fichtelgebirge, betonen in ihrer Wirkung eher das selbständige Steuern des eigenen Lebens im großen Fluß, während der Tessiner Eklogit mit den fein verteilten Granateinschlüssen eher die vertrauensvolle Hingabe an den Fluß des Lebens unterstützt. Beides hat selbstverständlich in bestimmten Lebenssituationen seine Berechtigung, weshalb wir je nach Wunsch und Absicht die eine oder andere Varietät wählen können.

Auf die oben beschriebene Weise kann uns Eklogit unterstützen, die individuelle Gestaltung unseres Lebens wieder in Einklang zu bringen mit dem „großen Lebensfluß“, mit den Kräften der Natur, den Rhythmen und Zyklen des Lebens, mit den Gesetzmäßigkeiten unseres irdischen Daseins. Aus der dadurch entstehenden Harmonie (die sich nicht immer „harmonisch anfühlen“ muß, sondern eine gewisse „Stimmigkeit“ beinhaltet) kann eine enorme Selbstheilkraft entstehen. Eklogit wird daher oft treffend als „Stein der Gesundung“ bezeichnet, der nicht nur Symptome beseitigt, sondern die zugrunde liegenden Unstimmigkeiten beseitigt. Auf diese Weise bringt er Hoffnung in schwierigen Lebensphasen und verstärkt den Heilungswillen. Gerade deshalb findet er bei schweren und langwierigen Erkrankungen Anwendung, wo er unspezifisch die Regenerationskräfte stärkt und der Heilung zum Durchbruch verhelfen kann. Spezielle Einsatzgebiete des Tessiner Eklogits sind darüber hinaus chronische Schwächezustände, Beschwerden und funktionelle Störungen der Nieren und Nebennieren, sowie generell Folgebeschwerden von Streß und lang anhaltender innerer Anspannung.

Zusammenfassung: Eklogit fördert die geistige Gesundung und den Heilungswillen; bringt seelisch Hoffnung in schwierigen Lebensphasen und hilft, sich dem „Fluß des Lebens“ anzuvertrauen; er löst fixe Ideen von Unglück, Gefahr und Mißerfolg auf und ermöglicht so, den richtigen Moment für zielgerichtetes Handeln oder das Ergreifen unerwarteter Gelegenheiten zu erfassen. Eklogit fördert körperlich die Regeneration und Selbstheilkraft, gerade auch bei schweren und langwierigen Erkrankungen sowie insbesondere bei Streßfolgen, chronischer Schwäche und Beschwerden von Nieren und Nebennieren.

Granat-Amphibolit

Granat-Amphibolit ist ein feinkörniger grauer Amphibolit (s.o.) mit eisenhaltigem ziegelrotem bis braunem Granat (meist Almandin). Der Amphibolit zeigt hier oftmals eine feine gneisähnliche Bänderung und geht auch in Gneis über, welcher am Auftreten von dunklem Glimmer (Biotit) erkennbar ist. Der enthaltene Granat tritt in eingelagerten rundlichen Kristallen bis zu rund einem Zentimeter Größe auf.

Obwohl der Granat-Anteil im Amphibolit relativ gering ist, verändert die Anwesenheit des Granats die Wirkungen des Amphibolits deutlich. Die kräftigenden und willensstärkenden Impulse des Granats bringen Dynamik und Tatkraft in das nachdenkliche Betrachten des Amphibolits. Dadurch wird Granat-Amphibolit ein Stein für besonnenes Beenden und Aufräumen und sehr wertvoll zum Aufarbeiten und Abschließen unerledigter Dinge. Gerade das Unerledigte macht uns oft unzufrieden und raubt uns Kraft und Lebensfreude – selbst wenn wir uns dieser Zusammenhänge gar nicht bewußt sind. Granat-Amphibolit hilft daher, sich der Ursache für Mißstimmungen und beeinträchtigende Umstände bewußt zu werden und deren Beseitigung oder Wandlung sofort in Angriff zu nehmen. Dabei spielen Hornblende („Problemlösung durch Tun“), Plagioklas-Feldspat („Wachheit und Beobachtungsgabe“) und Granat („Dynamik und Willenskraft“) wunderbar zusammen. Ihre Kombination fördert nüchtern-pragmatisches, von Emotionen wenig beeinflußbares Denken und führt zu umsichtigem, unaufdringlichem, aber unbeirrbarem Handeln, das selbst aus verstrickten Situationen hinaus führt und ein langes Durchhaltevermögen mit sich bringt.

Auch in der körperlichen Wirkung macht sich der Granat bemerkbar: Granat-Amphibolit stabilisiert den Kreislauf und hilft bei niedrigem Blutdruck, wobei diese Wirkungen eher langsam einsetzen, bei längerer Anwendung jedoch sehr beständig werden. Er verbessert die Wahrnehmung aller Sinne, regt Nerven und Gehirn an und stärkt das Erinnerungsvermögen. Granat-Amphibolit hilft bei nervösen (durch Streß oder psychisch bedingten) Herzbeschwerden, Beklemmungen im Brustbereich sowie Störungen von Nieren, Stoffwechsel und Verdauung.

Zusammenfassung: Granat-Amphibolit motiviert geistig zum Beenden und Aufräumen; hilft seelisch, die Ursachen für Mißstimmungen zu erkennen und zu wandeln; fördert mental nüchtern-pragatisches Denken und umsichtiges, unbeirrbares Handeln; und verbessert körperlich die Sinneswahrnehmung. Er regt Nerven und Gehirn an, hilft bei nervösen Herzbeschwerden, Beklemmungen in der Brust, Kreislaufschwäche sowie bei Störungen von Nieren, Stoffwechsel und Verdauung.

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Gienger Michael

Veröffentlicht von

Michael Gienger arbeitet als Autor, Herausgeber, Seminarleiter, Referent und Initiator von »Fair Trade Minerals«. Zahlreiche Publikationen im Bereich der Steinheilkunde. Michael Gienger beseelt ein Wunsch: Beizutragen zu einer lebenswerten Welt voller Glück und Erfüllung sowie zum Wohle aller Wesen!

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