Jiu Jitsu

Jiu Jitsu, zu deutsch die sanfte / nachgebende Kunst, ist eine alte japanische Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung, die ursprünglich von den japanischen Samurai praktiziert wurde, um nach einem Verlust der Waffe weiterkämpfen und den Gegner waffenlos schlagen zu können. Im Jiu Jitsu werden sowohl Techniken zur effektiven Selbstverteidigung als auch Möglichkeiten zur friedlichen Lösung von Konflikten gelehrt. Das grundlegende Ziel ist dennoch, den Angreifer so effektiv wie möglich kampf- und angriffsunfähig zu machen. Zu diesem Zweck werden im Jiu Jitsu verschiedene Schlag-, Tritt-, Stoß-, Wurf-, Hebel und Würgetechniken gelehrt. Das oberste Prinzip lautet Siegen durch Nachgeben: die Kraft des Angreifers wird kontrolliert gegen ihn selbst verwendet.

MARINE CORPS BASE CAMP LEJEUNE, N.C. – Practicing various moves of the Jujitsu martial art form, instructor, Wayne E. Nelson, a fifth degree black belt, performs a throw on his son and student Kris W. Nelson, an Okinawa, Japan, native. Younger Nelson is a green belt student who has been training for 13 months. No matter what the size of the opponent, flips and throws can be effective for even the smallest of people. (Official U.S. Marine Corps photo by Lance Cpl. Athanasios L. Genos)Jiu Jitsu gilt als sehr traditionelle und ehrwürdige Kampfkunst, bei der großer Wert auf Philosophie, geistige Haltung und Ehrenkodex gelegt wird. Strenge Höflichkeitsregeln und Zeremonien (z.B. zur Begrüßung) bestimmen den Wettkampf und das Training und demonstrieren gleichzeitig Respekt vor dem Gegner und der Herkunft des Jiu Jitsu als Lehre für den Lebensweg und die Persönlichkeitsentwicklung. Die alte Kampfkunst des Ju Jitsu gilt als Grundstein für viele moderne Kampfsportarten wie Judo, Aikido und verschiedene Karate-Stile.

Bereits im Jahr 1906 wurde durch Erich Rahn im Hinterzimmer einer Berliner Spelunke die erste deutsche Jiu-Jitsu-Schule eröffnet. Allerdings konzentrierte sich Rahn vorwiegend auf die Lehre von Selbstverteidigungstechniken, die philosophischen Traditionen der Kampfkunst wurden weitgehend ignoriert. Rahn erweiterte die japanischen Kampftechniken mit Boxschlägen und Ringergriffen, wodurch mehr Wert auf Kraft gelegt wurde. Dadurch wurde die Kampftechnik unter anderem auch für die Polizei interessant, die im frühen 20. Jahrhunderte Selbstverteidigungskurse in Jiu Jitsu an ausgewählten Polizeischulen anbot.

Hier gibt es Ausschnitte aus einem Jiu-Jitsu-Kampf:

Fotonachweis: „A sacrifice throw in jiu-jitsu“ von Lance Cpl. Athanasios L. Genos

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