Jakob Bösch: Versöhnen und Heilen
AT-Verlag, 2008, 292 Seiten, 19,90 € Der Schweizer Mediziner und Wissenschaftsautor Jakob Bösch hat erneut einen grenzübergreifenden Spagat gewagt und
WeiterlesenDie Wissensbasis über Methoden zur Heilung und Entwicklung von Körper, Geist oder Seele
Die Wissensbasis über Methoden zur Heilung und Entwicklung von Körper, Geist oder Seele
Der Calvinismus ist ein Zweig der protestantischen Kirche nach den Lehren des französischen Reformators John Calvin (1509-64). Der fundamentalste Grundsatz des calvinistischen Glaubens ist, dass Gott souverän ist. Zusätzlich zu dieser Grundüberzeugung gibt es fünf Lehrsätze des Calvinismus, die manchmal mit dem Akronym TULIP gelehrt werden:
Calvinisten geben zu, dass Menschen ohne die leitende Hand Gottes zu guten Werken fähig sind, aber darauf bestehen, dass diese Taten nicht perfekt sind. Gnadenakte ohne den Einfluss Gottes sind getrübt und dienen nur dazu, das Ego des Gebenden zu streicheln. Ein weiterer Glaube, der die moderne reformierte Kirche leitet, ist das regulative Prinzip der Anbetung. Das bedeutet, dass alle für den Gottesdienst notwendigen Elemente in der Bibel beschrieben sind. Musikinstrumente waren einst im Gottesdienst verboten, weil John Calvin theoretisierte, dass Musikinstrumente in neutestamentlichen Kirchen nicht verwendet wurden. Moderne Kirchen streichen diesen Glauben beiseite und fügen Gesang und Instrumente zu ihren Diensten hinzu.
Der kalvinistische Glaube erfährt in Nordamerika eine neue Popularität, so der Zeitschriften-Autor David Van Biema. Sein Artikel über den Neo-Calvinismus ist in dem Artikel vom 12. März 2009 „10 Ideen, die die Welt gerade ändern“ enthalten. Das etwas rigide Glaubenssystem scheint eine wachsende Anziehungskraft auf Individuen zu haben, die von einer alles durchdringenden Moral überschwemmt werden. Zu den neuen Sprechern des Neo-Calvinismus gehören John Piper aus Minneapolis, Mark Driscoll aus Seattle und Albert Mohler, Leiter des Southern Seminary der Southern Baptist Convention.
Unter den christlichen Kirchen gibt es verschiedene Konfessionen. Wir unterscheiden zwischen den Katholiken und den Protestanten (die evangelische Kirche). Innerhalb dieser beiden Glaubensrichtungen gibt es jedoch unterschiedliche Abspaltungen. So geht die evangelisch-lutherische Kirche auf den Reformator Martin Luther zurück, die reformierte calvinistische Kirche beruft sich hingegen auf Johannes Calvin.
Was ist nun die Lehre Calvins? Er ging davon aus, dass Gott absolut autonom ist. Er braucht keine Vermittler, keine kirchliche Autorität auf Erden. Bindend ist einzig und allein Gottes Wort. Nur durch Jesus Christus, nicht durch die kirchlichen Institutionen gelangt der Mensch zu Gott. Nicht durch gute Werke, sondern nur durch den Glauben erkennt der Mensch Christus. Nur durch die Gnade Gottes wird der Mensch gerettet.
Das Irritierende am Calvinismus ist jedoch das Prinzip der doppelten Prädestination, der Vorherbestimmung, der jeder Mensch unterworfen ist. Gott hat von Anfang an, bereits vor der Geburt eines Menschen entschieden, wer gerettet wird und wer der Verdammnis ausgesetzt ist. Diese merkwürdige These wurde von Luther strikt abgelehnt.
Dies ist nicht der Ort, tiefer in die Theologie Calvins einzudringen. Beschäftigen wir uns mit der heutigen Reformierten Kirche. Weltweit gibt es 80 Millionen reformierte Christen. Sie gelten als ausgesprochene Anhänger der Ökumene. Dem Gemeinwohl verpflichtet und gesellschaftlichen und politischen Fragen aufgeschlossen, setzen sie sich u.a. für den Frieden in aller Welt ein. Ihre Gottesdienste sind vor allem Wortgottesdienste. Das heißt, dass in erster Linie die Heilige Schrift im Vordergrund steht. Die Predigten sind länger, die Liturgie spielt keine dominierende Rolle, dafür aber die Psalmen. Bilder, Rituale, gar Musik waren in der reformierten Kirche verpönt. Es zählte allein das Wort Gottes. Das hat sich jedoch geändert. In den reformierten Kirchen finden sogar Konzerte statt.
AT-Verlag, 2008, 292 Seiten, 19,90 € Der Schweizer Mediziner und Wissenschaftsautor Jakob Bösch hat erneut einen grenzübergreifenden Spagat gewagt und
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