Was haben Handys, Mineralien und Krieg miteinander zu tun? Leider eine ganze Menge. Für die Elektronik der Handys (und anderer moderner Geräte) werden seltene Metalle wie z.B. Tantal, ein Bestandteil des Minerals „Tantalit“ und des Erzes „Coltan“ (Columbit-Tantalit), benötigt. Obwohl Coltan z.B. in Australien problemlos zu beschaffen wäre, bevorzugen die großen Mobilfunkkonzerne das billigere, aus dem Krisen- und Bürgerkriegsgebiet des Kongo stammende Erz. Kein Wunder, der ständige Preiskampf und die gleichzeitige Gewinnmaximierung in der Branche zwingen dazu, möglichst billig einzukaufen. Auch wenn dann „Blut“ an den geförderten Erzen klebt. Denn im Kongo schuften 10jährige Kinder z.T. bis zu drei Tage nonstop unter Tage, um das billige Erz zu fördern. Kontrolliert wird das Minengebiet abwechselnd von der Armee oder aufständischen Rebellen (je nach dem aktuellen Frontverlauf), beide Seiten finanzieren damit ihre Waffen…
Der hervorragende Dokumentarfilm „Blood in the Mobile“ berichtet über die brutale Mineralien- und Erzgewinnung im Kongo und konfrontiert die Mobilfunkkonzerne mit den (bei ihnen wohlbekannten) Zuständen ihrer Lieferanten. Dieser Film sollte unbedingt verbreitet und der Druck auf die Mobilfunkkonzerne erhöht werden, um die Ausbeutung der Menschen im Kongo zu beenden. Die Verantwortlichen des Filmprojekts lassen es daher auch nicht mit der Dokumentation bewenden, sondern haben eine entsprechende Kampagne ins Leben gerufen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich daran zu beteiligen (Filmaufführungen organisieren, diese Information weitergeben, Unterschriften sammeln, Briefe an Mobilfunkfirmen schreiben etc.).
Mehr zum Film und der Kampagne „Blood in the Mobile“ finden Sie hier: