Michaela Haas: Dakini Power

Rezension des Buches Dakini Power von Michaela Haas – Zwölf Biographien von Frauen, praktizierenden und lehrenden Buddhistinnen. Berührend, spannend und lesenswert! Weiterlesen
Während Bilder aus früheren Jahrzehnten das Idealbild der Frau in Kittelschürze mit strahlendem Lächeln am Herd, mit Kindern oder an der Wäscheleine präsentieren, hat sich die Rolle des weiblichen Teils der Bevölkerung in der heutigen Gesellschaft zu großen Teilen verändert und entwickelt. Längst werden Frauen nicht mehr nur auf tradierte Klischees festgelegt und in ein Schema gepresst, sondern übernehmen engagiert und selbstbewusst Positionen, die früher lediglich Männern vorbehalten waren. Gerade sexuelle Aufklärungstendenzen, Emanzipierungsbewegungen und die Forderung eines Umdenkens in gesellschaftlichen Kreisen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Anfang genommen hatten, haben wesentlich dazu beigetragen, die Rolle und das Bild der Frau im 21. Jahrhundert grundlegend neu zu etablieren. Akademikerinnen, Managerinnen, Politikerinnen und Geschäftsfrauen prägen die Berufswelt mit einer Selbstverständlichkeit, die heutzutage von nahezu niemandem mehr infrage gestellt wird.
Gleichwohl sich die moderne Frau des 21. Jahrhunderts ihren Platz in einer vormals von Männern dominierten Welt erkämpft hat, muss sie sich dennoch nach wie vor mit den Aus- und Nachwirkungen etablierter Rollenbilder und -klischees auseinanderzusetzen. Gerade in großen Firmen, auf dem kaufmännischen Sektor und im Bereich industrieller Großbetriebe, die traditionelle Männerdomänen darstellen, haben sich weibliche Angestellte und auch weibliche Führungskräfte stärker zu beweisen als ihre gegengeschlechtlichen Pendants. Althergebrachte Vorurteile, die Frauen lange den Eintritt in derartige Berufe verwehrt hatten, erschweren nach wie vor die Arbeitsatmosphäre und setzen weibliche Mitarbeiterinnen unter größeren Leistungsdruck.
Starke Frauen wissen sich jedoch im Arbeitsalltag zu beweisen und stehen in Führungspositionen, als Geschäftsleitung, Wissenschaftlerinnen, Selbstständige, Managerinnen oder Künstlerinnen selbstbewusst und selbstbestimmt ihren Mann. Lippenstift und Leistungsdruck lassen sich vereinen.
Doch nicht nur hinsichtlich ihrer Leistungen und Tätigkeiten werden Frauen stärker hinterfragt als Männer, sie haben sich auch vehement mit der Wirkung ihres Äußeren auseinanderzusetzen. Der weibliche Körper kann bisweilen gewinnbringend im Berufsleben eingesetzt werden, um bestimmte Erfolge zu erzielen und einen erfolgreichen Auftritt zu absolvieren, konträr dazu kann jedoch eine vernachlässigte optische Erscheinung auch negative Folgen mit sich bringen.
Vor allem in Berufen, in denen das Äußere eine große Rolle spielt und sich auf die Karriere auswirkt, greifen gerade Frauen zu Maßnahmen wie Bodylift, um sich ihre Attraktivität lange zu bewahren und die Wirkung nach außen hin nicht zu verlieren. Gerade Künstlerinnen wie Sängerinnen und Schauspielerinnen entschließen sich oftmals zu derart drastischen Eingriffen und Veränderungen, da ihr Körper sozusagen ihr Kapital darstellt und ihnen Erfolg und Ruhm garantieren kann. Auch Models sind davor nicht gefeit. So kann es sein, dass sich Frauen schon in sehr jungen Jahren einer solchen Operation unterziehen.
Und obwohl die äußere Erscheinung sich durchaus auf den beruflichen Alltag auswirken kann, müssen bestimmte Grenzen dennoch gewahrt werden. Starke und selbstbewusste Frauen stehen zu ihrem Körper, betonen ihre Weiblichkeit jedoch nicht übermäßig, um kein falsches Bild von sich zu präsentieren. Der Alltag einer Frau im Berufsleben kann trotz Emanzipation und gesellschaftlicher Revolution nach wie vor eine schmale Gratwanderung zwischen Anerkennung der Professionalität und Reduzierung auf äußere Reize sein.
Eine starke Frau im Berufsleben zeichnet gerade ihr umfassendes Talent als eine Art Gesamtkünstlerin aus. Während Männer sich vor allem auf ihre Karriere konzentrieren können, gelingt vielen selbstbewussten modernen Frauen der Sprung zwischen Familie und Firma, zwischen Kind und Karriere. Längst ist eine Mutter nicht mehr dazu verpflichtet, ihren Alltag am Herd zu verbringen und kann dennoch für ihre Kinder sorgen und neben Ganztagsjob und Kinderkrippe dennoch souverän und erfolgreich ihren Alltag bewältigen.
Rezension des Buches Dakini Power von Michaela Haas – Zwölf Biographien von Frauen, praktizierenden und lehrenden Buddhistinnen. Berührend, spannend und lesenswert! Weiterlesen